Textlos, aber nicht sprachlos
Der Aufbau mathematischer Kompetenzen ist ohne Sprache nicht denkbar. Kommunikation ist eine Voraussetzung, um Mathematik zu lernen. Die Sprache dient als Werkzeug, um mathematische Inhalte zu transportierten, aber auch zu argumentieren und begründen (Koch et al., 2015, S. 41). Gemäss Thiel (2014, S. 74) ist insbesondere die Erarbeitung des Zehnerübergangs stark mit der Sprache verknüpft. Die Bilder sollen genutzt werden, um Sprechanlässe zu gestalten. Dabei sind die Möglichkeiten unbegrenzt, sei es rein narrativ oder auf mathematischer Grundlage.
Beispielmöglichkeiten:
- «Das rote Huhn schaut ganz sehnsüchtig Richtung Stall. Warum denkst du, möchte es in den Stall?»
- «Sitzt das braune Huhn gerne neben dem schwarzen»?
- «Nun flattert auch das hellgrüne Huhn in den Stall. Wie viele Hühner hat es nun noch auf der Wiese? / Wie viele Hühner hat es dann im Stall?»
- «Was hat sich auf der nächsten Seite verändert, wenn ich jetzt umblättere?»
- «Was passiert, wenn der Stall voll ist? Können dann noch Hühner reingehen?»
- «Zähle alle Eier. Was fällt dir auf?»
- «Warum kann dieses Huhn nicht mehr in den Stall?»
- «Zehn Hühner stehen vor dem Stall.»
- «Wir haben 14 Hühner, wie viele finden keinen Platz im Stall?»
- «Was braucht es, wenn wir dreissig Hühner haben?»
Das Kind kann einfach (er)zählen, was es sieht und was es sich vorstellt, was passieren könnte. Es kann sich auch ein Lieblingshuhn auswählen, ihm ev. einen Namen geben und die Geschichte von Sicht des Huhnes erzählen.
Literatur:
Koch, K., Schulz, A. & Jungmann, T. (2015). Überall steckt Mathe drin: alltagsintegrierte Förderung mathematischer Kompetenzen für 3- bis 6-jährige Kinder; mit Online-Materialien (Frühpädagogik) (1. Aufl.). München Basel: Reinhardt.
Thiel, A. (2014). Zahlbegriffsentwicklung und Zehnerübergang: Voraussetzungen und Probleme im mathematischen Anfangsunterricht. Hamburg: Diplomica Verlag.